Richard Freiherr von Weizsäcker

deutscher Politiker; sechster Bundespräsident 1984-1994; CDU-Bundesvorstandsmitglied 1966-1984; Regierender Bürgermeister von Berlin 1981-1984; MdB 1969-1981, Vizepräsident des Deutschen Bundestages 1979-1981; Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages 1964-1970 und 1979-1981, Mitglied der Synode und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland 1967-1984

* 15. April 1920 Stuttgart

† 31. Januar 2015 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 19/2015

vom 5. Mai 2015 (la), ergänzt um Meldungen bis KW 41/2023

Herkunft

Richard Freiherr von Weizsäcker wurde 1920 in Stuttgart im Neuen Schloss als viertes Kind (zwei Brüder, eine Schwester) in eine bekannte evangelische Gelehrten-, Theologen- und Juristenfamilie geboren. Sein Vater Ernst Freiherr von Weizsäcker (1889-1951) war Diplomat (1920-1924 in Basel, 1924-1926 in Kopenhagen) und von 1938-1943 Staatssekretär im Auswärtigen Amt in Berlin. W.s Mutter Marianne (1889-1983), eine Tochter des Generals von Graevenitz, war eine Schwester des Stuttgarter Bildhauers und Malers Fritz von Graevenitz. Der Großvater Carl Hugo von Weizsäcker (1853-1926) amtierte 1906-1918 als letzter Regierungschef des Königs von Württemberg. W.s ältere Geschwister waren der bedeutende Atomphysiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker (1912-2007), die Erzieherin Adelheid Gräfin zu Eulenburg (1916-2004) sowie der im Sept. 1939 zu Beginn des deutschen Überfalles auf Polen, nur wenige hundert Meter von W. entfernt gefallene Bruder Heinrich Victor (* ...